Brigitte Kowanz
/Morsealphabet (1999)
Lichtinstallation, Neon, Glas, Stahl - Stadt Salzburg
Projekt
Die eigentliche Leistung des New Yorker Professors für Malerei, Plastik und Zeichenkunst Samuel F.B. Morse ist das nach ihm benannte Alphabet. Mit diesem Zeichensystem wurde die Vorstellung von Zeit und Raumverändert. Informationsaustausch konnte unmittelbar geschehen, die Gleichzeitigkeit von Sende und Empfangen war gegeben. Das Morsealphabet ist eigentlich als Binärcode (Punkte und Striche entsprechen kurzen und langen Stromstößen) zu verstehen, den Morse 1843 in Zusammenhang mit seiner Erfindung eines elektromagnetischen Schreibtelegraphen entwickelt hat.
Brigitte Kowanz gestaltete eine Lichtinstallation, die das Morsealphabet als strahlenförmiges, um einen Kreis angeordnetes Zeichensystem darstellt. Die Anordnung des Binärcodes von Strichen und Punkten erinnert durch die radiale Anordnung an eine Pupille. Das Morsen ermöglichte erstmals eine Gleichzeitigkeit von Senden und Empfangen in der technikgestützten Kommunikation. Kowanz thematisiert Informationsaustausch und optische Wahrnehmung als Formen visueller wie auch sprachlicher Kommunikationstechniken, die sich zwischen Senden und Empfangen, Wahrnehmen und Erkennen ereignen.
Sabine Winkler
Technik
Künstler_in
* 1957 in Wien, † 2022 in Wien.
Studium an der Akademie für angewandte Kunst Wien, wo sie seit 1997 lehrte und das Institut für Transmediale Kunst leitete; zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland u.a. wurden Lichtinstallationen bei der Cairo Biennale, der Biennale di Venezia, in der Albertina Wien, der Hayward Gallery in London gezeigt; Projekte im öffentlichen Raum.