Michael Kienzer
/447 ZEICHEN (2012)
Fassadengestaltung - Stadt Salzburg
Projekt
In 2012 gestaltete Michael Kienzer das horizontal verlaufende Vitrinenband der Fassade der Chirurgie West mit seinem Projekt „447 Zeichen“.
Es handelt sich um einen Schriftzug in Form von stellenweise überlagerten Wörtern und Texten, die im Siebdruckverfahren auf die Glasplatten gedruckt wurden. Der Künstler verwendet ausgewählte Zitate von Paracelsus zu Kunst, Gesellschaft und Medizin, die er durch Überlagerung ästhetisch verdichtet. Dadurch entstehen dreidimensionale Bedeutungsräume, die sich bewusst nur partiell erschließen, nicht vollständig auf ein Wissen verweisen lassen, sondern durch ästhetisch gestaltete Leerstellen den/die Betrachter*in zu eigenen Überlegungen anregen.
Auf diesen aktiven Prozess in der Wahrnehmung und in der Wissensproduktion bezieht sich Paracelsus in seinem Satz: „Die Kunst geht keinem nach, aber ihr muss nachgegangen werden; darum habe ich Fug und Verstand, dass ich suchen muss, nicht sie mich.“ Michael Kienzer verweist auf die Aktualität dieses Satzes im Kontext von partizipativer Kunst im öffentlichen Raum. Das Zitat „Der Geiz differiert gar wenig vom Stehlen“ kann als Gesellschaftskritik verstanden werden. In seinem Zitat über die Medizin verweist Paracelsus auf die Wichtigkeit von Liebe als Ausgangspunkt medizinischer Praxen und Heilungsprozesse: „Das grundlegende Prinzip der Medizin ist die Liebe.“
Ergänzt werden diese Zitate mit Angaben zu Paracelsus’ Personaldaten, seinem vollständigen Namen und seinen Lebensdaten: Philippus Aureolus Theophrast Bombastus von Hohenheim, genannt Philippus Theophrastus Paracelsus, 1493–1541.
Erfahren Sie mehr: Komm-hör-Kunst
Technik
Höhe = 58 cm, Länge = 63 m +87 m +13 m
Künstler_in
*1962 in Steyr; Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Graz, Klasse Bilderhauerei (Prof. Pillhofer) und Studium der Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst Wien. Der Künstler lebt und arbeitet in Wien.
Vergabe
Standort
5020 Salzburg