Betweiber (2001)
Standort
Architektur
Projekt
2001 gestaltete Erich Gruber die Wand des zentralen Stiegenhauses im dritten Obergeschoß der Bezirkshauptmannschaft St.Johann im Pongau mit seinem Projekt „Betweiber“.
Dem Künstler war es wichtig die Raumwirkung der großen Glasflächen, spiegelnden Böden und dünnen Stützen und die freie Sicht auf Landschaft zu erhalten. So fügt sich die Arbeit Erich Grubers in den Bau ein, ohne die schwebende Wirkung des Stiegenhauses zu zerstören. Material, Farbe und Oberfläche wurden so gewählt, dass die „Betweiber“ durch ihre Grauschattierungen beim Licht- und Schattenspiel mitwirken. Das Treppenhaus lebt aber auch von Kontrasten. So betont das Sgraffito die Massigkeit der Wand und die horizontale Anordnung steht im Gegensatz zu den vielen Vertikalen. Auf den ersten Blick erscheint die Arbeit nüchtern, musterartig. Beim Erkennen des Motivs fügt sich der Betrachter in die Reihe der Betenden ein – die Köpfe befinden sich auf einer Höhe, selbst die Blickrichtung ist dieselbe.
„Die Betweiber entspringen meiner Auseinandersetzung mit religiösen Gewohnheiten. …Ich wundere mich immer wieder, wie sich scheinbar intelligente Menschen mit unsinnigen Plattheiten selbst belügen können. Sie treten mit ihren Füßen nach unten, während sie (mit kampfbereiten Ellbogen) betend die Himmelsmilch erwarten. Das Paradebeispiel dieser vorgetäuschten Tiefgläubigkeit ist in ländlichen Pfarren und dort vorwiegend in den ersten Kirchenbankreihen zu beobachten…“ (Erich Gruber)